Beschwerdebriefe, die die Welt nicht braucht

Sehr geehrter Herr oder Frau GEZ!

Heute muß ich mich einfach mal bei ihnen beschwehren. Ich habe mir auf Anraten meines Fla…Fachverkäufers im Elektronikmarkt einen Dicketal-Rehzifer gekauft, weil ja seit gestern nun Dicketalfernsehn durch ihren Sender abgestrahlt wird. Alles wurde gestern von Fachläuten eingerichtet, tatsächlich war nach kurzer Zeit (ca. 20 Minuten Programmsuche) auch ein Sender namens Artig (oder so) zu sehen. Mit einem französchischen Film voller nackter… Lassen wir das!

Heute nun will ich den Film weitergucken, weil mein Fachverkäufer gesagt hat, das ginge nun mit Teimschifting (hab’s nicht so ganz verstanden, soll aber funktionieren). Aber stattdessen sehe ich nur ein schwarzes Bild. Mein Nachbar meinte, das wäre bei ihm auch, wohl so eine Art Sendung über moderne Kunst. Aber als sich nach vier Stunden und 45 Minuten noch nix geändert hat, fingen mein Nachbar und ich an zu grübeln, ob das Dicketalfernsehen überhaupt noch funktioniert.

Es könnte nämlich sein, dass wir hier in Ronshausen das Dicketalfernsehn nicht sehen können, weil Ronshausen in einem dünnen Tal liegt. Das Dorf ist von Ost nach West, oder West nach Ost ca. 6,5 Minuten Autofahrt lang, aber von Nord nach Süd (oder Süd nach Nord) nur ca. 20 Sekunden Autofahrt.

Ich kann doch nicht aufs Dach klettern und die Antenne in die andere Talrichtung drehen mit meinen 69 Jahren! Und mein Fachverkäufer, die faule Sau, hat gesagt, das brauche man gar nicht, was ich ihm aber nicht glaube.

Also, Herr oder Frau GEZ. Ich gebe ihnen nun das Ultimatum, das Dicketalfernsehn wieder abzuschalten und den alten Zustand mit dem Anna… Anal…na, dem Dünnetalfernsehn wieder herzustellen. Und zwar schleunigst!

Hochachtungsvoll,
Erwin M. Üffelkopp,
Ronshausen

Leicht beschr(a/ä)nkter Bahnübergang…

Wissen Sie, was eine 101 ist? Eine 101 ist eine Baureihe. Eine Lokbaureihe, genauer gesagt. Das Zugpferd der Deutschen Bahn, sie wird hauptsächlich im Intercity-Verkehr eingesetzt, also überall da, wo Geschwindigkeit und Kraft notwendig sind. Die 101 wird auch der „Schienenporsche“ genannt. Sie ist schnittig, und sie hat eine ziemlich tolle Eigenschaft für eine Lok: Sie beschleunigt ohne Last von 0 bis 100 km/h in gerade mal 18 Sekunden. Eine Wahnsinnsgeschwindigkeitssteigerung für eine Lok. Eine E-Lok, also elektrisch betrieben. Das sind die Loks, die mittels Stromabnehmer auf die Strippen oberhalb des Gleises zugreifen. Eine 101 arbeitet mit 6600 Kilowatt und kann bis zu 220 km/h schnell werden. Und sie wiegt 84 Tonnen.
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Studentenschläue … NOT!

Die Studenten heute sind auch nicht mehr das was sie mal waren …

Früher hat studiert, wer schlau war und es sich leisten konnte. Irgendwann hat sich das mit dem leisten können erübrigt (dank Bafög und fehlenden Studiumskosten, abgesehen von den ASTA-Gebühren).

Mitlerweile soll sich das in Hessen ändern, zumindest das Letztere (wenn auch nicht wirklich sooo sehr), wogegen die Studenten sich zur Wehr setzen.

Nur leider hat sich anscheinend auch Ersteres mitlerweile erledigt, wenn man die aktuellen Nachrichten verfolgt – so wurde heute ein Student in Giessen während einer Blockade von Bahngleisen von einem Zug erfaßt und schwer verletzt. Ein Sprecher der Asta der Uni Giessen ließ darauf verlauten, daß die Schuld bei der Polizei liegt, die die Bahngleise nicht rechtzeitig gesperrt hätten (für die Züge).

D’uh!

Sorry, aber wie dumm muß man sein, sich mit einem Zug anzulegen? Bei allem Mitleid mit dem Studenten (der laut aktuellen Meldungen immerhin außer Lebensgefahr ist) sollte man meinen, daß man als Student (fast unabhängig vom gewählten Studiengangs) intelligent genug ist, um zu wissen welchen Schaden ein Zug nimmt, der über einen (oder auch mehrere) Demonstranten fährt, die seine Spur blockieren:

Gar keinen.

Daher an dieser Stelle der Hinweis: Bahngleise sind weder etwas für spielende Kinder, noch für demonstrierende Studenten!

Ach ja, und wo wir schon bei den grundlegenden Kenntnissen sind: Feuer ist heiß und Messer sind scharf. Nicht daß euch da auch noch was passiert, liebe Studenten …

… wir sind Fußball(a) …

Ach was war das so schön … da ist man nach langer Zeit endlich mal im Urlaub, und dieser entpuppt sich auch als Urlaub vom Hype – nicht einmal wird man von irgendwelchen Anspielungen auf die kommende Fußball-WM in der Werbung, in Fernseh-, Radio- oder Zeitungsberichten genervt. So geschehen und selber erlebt im vergangenen März/April in den USA. Und das, obwohl auch in den USA der Sport Fußball im Kommen ist.

Zurück in Deutschland dann wieder die Informationsüberflutung. Weltmeister-Preise, WM-Angebote, WM-Zinsen, … keine Firma, kein Anbieter, der es wagt sich dem Überthema zu entziehen. Selbst die unsportlichsten Produkte haben plötzlich eine (wenn auch für normal denkende Menschen nicht nachvollziehbare) Verbindung zum Volkssport #1 der Deutschen.

Es nervt.

Total.

Übertroffen vielleicht nur noch für die Leute, die das Pech haben, in ihrer Nähe oder auf dem Weg von oder zur Arbeit ein Fußballstadion zu haben, in dem ein Spiel stattfindet.

OK, ein Trost, in etwa 6 Wochen ist alles vorbei, vielleicht auch schon früher falls die Antifans des Fußballs das Glück haben, daß die deutsche Mannschaft frühzeitig ausscheidet.

Bis dahin dürfen wir uns sicher noch über mehr oder weniger sinnige Werbung, Slogans oder nie gekannte Querverbindungen (oder Querschläger) zum Fußball freuen.

Mein neuester persönlicher Negativ-Favorit: „Das Kunde muß in’s Eckige“, heute morgen gesehen im Schaufenster eines örtlichen Mobilfunk-Ladens. Tut mir leid, aber für Menschen mit mindestens durchschnittlicher Intelligenz sind solche Verballhornungen einfach nur peinlich …