OK, vielleicht ist es nicht wirklich überraschend. Zumindest nicht für Menschen mit einem deutlich zweistelligen oder gar dreistelligen IQ. Die Frage ist wie üblich nur: Wofür diesmal? Offensichtlich ist es mal wieder jemandem aufgefallen. Und zwar bei den Investitionen rund um erneuerbare Energien.
In einer Studie der McKinsey Unternehmensberatung wurde festgestellt, daß durch die unkoordinierte Förderung beim Aufbau von Anlagen zur Energiegewinnung Milliarden Euro verschwendet wurden. Allein im Zeitraum von 2000 bis 2010 sollen es 140 Milliarden gewesen sein. Ursache hierfür ist, daß die Förderung Europa-weit „per Gießkanne“ erfolgt, anstatt die örtlichen/regionalen klimatischen Gegebenheiten zu beachten. So erzeugen zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen in Spanien durchschnittlich etwa 65% mehr Leistung als in Deutschland, dennoch stehen in Deutschland sechsmal mehr davon als in Spanien. Eine Folge von blindem Aktionismus ohne Sachverstand. Hauptsache es sieht so aus als würde man was sinnvolles tun. Oder überhaupt irgend etwas tun.
Doch wer nun glaubt, daß das nur ein europäisches Problem ist, braucht eigentlich nur die regionalen Meldungen in Deutschland zu verfolgen. So gibt es nationale Vorgaben, laut derer ein bestimmter Prozentsatz der Fläche in Deutschland durch Anlagen zur Energiegewinnung ausgewiesen werden soll. Dies wird dann von den Ländern entsprechend auf die Landkreis umgesetzt. Und auch wieder ohne Sinn und Verstand – Hauptsache die geforderten Werte werden erreicht. Das führt dann zum Beispiel dazu, daß in Landkreisen, die nicht wirklich von viel Wind „gesegnet“ sind, die (verhältnismäßig) besten der schlechten Stellen mit riesigen Windkraft-Anlagen bestückt werden, obwohl die Rentabilität höchstens bei Erreichen der geschätzten Höchstmenge an Wind überhaupt knapp über Null rauskommt. Daß die ausgesuchten Orte dann irgendwo in einem dicht bewachsenen Waldstück und nur knapp außerhalb der Schutzzone zu Wohnhäusern liegen ist den Verantwortlichen egal.
Darüber hinaus wird auch das Thema der Speicherung komplett außer Acht gelassen – klar, wir erzeugen viel regenerative Energie – diese fällt aber oft dann an, wenn sie gar nicht gebraucht wird. Das führt dazu, daß Anlagen abgeschaltet werden, oder der Strom gegen Bezahlung in’s Ausland übertragen wird, damit das lokale/regionale Netz nicht überlastet wird. Dazu kommen die fehlenden Netzverbindungen, um das Überangebot von Wind-Strom aus dem Norden in den unterversorgten Süden zu transportieren – die dazu notwendigen Stromtrassen werden wiederum ohne Sinn und Verstand geplant, Hauptsache billig, egal wie viel die Natur und die Bevölkerung unter den nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geplanten Trassen leidet.
Das Thema Energiespeicherung wird dabei derzeit komplett außer Acht gelassen – das ist es aber, was auf Dauer wichtig! Denn statt die Überproduktion quasi nur „verpuffen“ zu lassen, müssen endlich vernünftige, möglichst dezentrale Speichermedien für Strom, um die Unabhängigkeit von dem Zeitpunkt der Energieerzeugung zu erreichen. Ansätze hierfür gibt es, zum Beispiel durch den E-Auto-Hersteller Tesla, der plant, kleine modulare Speichereinheiten zu vermarkten, welche den täglichen Strombedarf eines Haushalts decken können, und das zu Preisen, die schon mittelfristig einen rentablen Einsatz garantieren würden (natürlich in Verbindung mit der Erzeugung des Stroms per Photovoltaik oder Wind). Daimler Benz hat kürzlich verlauten lassen, daß es ähnliche Pläne hat. Es bleibt abzuwarten, was daraus wird. Bis dahin wird der Bürger/Steuerzahler weiter an den unnötigen Ausgaben zur Energiewende „beteiligt“, somit besteht von Seiten der Regierungen (wie üblich) wenig Anreiz, hier endlich mal sachlich und handwerklich ordentlich vorzugehen …